Indien - Reisen mit Hund
Das Reisen mit Hund ist aufregend und allemal aufwendiger als allein unterwegs zu sein. Seit Ende 2018 sind Jakob, mein Hund aus dem ungarischen Tierschutz (Pfotenretter Ungarn), und ich ein unschlagbares Team. Ich liebe meinen Hund, deshalb war es für mich keine große Überlegung, ob ich ihn bei meiner Auswanderung nach Indien mitnehme oder nicht. Wir sind jetzt seit drei Monaten unterwegs und Jakob begleitet mich wohin auch immer.
Wichtig für das Reisen im Flugzeug mit Hund ist eine sichere Hundebox, die für den Transport im Flug gekennzeichnet ist. Ich hatte damals einen Ausdruck gemacht und diesen mit Klebeband an der Hundebox befestigt. Dieser Ausdruck war beschriftet mit dem Namen des Hundes und seinem Alter. Zusätzlich hatte ich in englischer Sprache geschrieben, dass es sein erster Flug ist und er vielleicht etwas ängstlich reagieren könnte. Hundeboxen gibt es in verschiedenen Größen. Wichtig ist, dass sie weder zu groß, noch zu klein ist für deinen vierbeinigen Freund. Sie hat einen Futter/ Wasserbehälter, in den du für lange Reisen unbedingt einen Schwamm legen solltest, damit das Wasser nicht sofort heraus schwappt und dein Hund sich auch nach längerer Zeit die Nase mit Wasser befeuchten kann.
Mir wurde durch den Tierschutz dringend empfohlen, ein Sicherheitsgeschirr für Jakob zu kaufen. Er musste, wie die meisten Hunde aus dem Tierschutz erst lernen, mit den Reizen in der neuen Umgebung umzugehen. Und Reize gab es viele, oft an Stellen, die ich nie vermutet hätte. Jakob ist beispielsweise nie Treppen gelaufen, das hat ihm fürchterliche Angst bereitet und um in meine Wohnung zu gelangen konnten wir in der ersten Zeit ausschließlich den Fahrstuhl nutzen. Der war ihm merkwürdigerweise geheuer? Aufgrund dieser möglichen Panikattacken habe ich mich dann für ein Geschirr von Ruffwear entschieden, da es ihm perfekt passt und ich ihn, mit dem Brust und Bauchschutz, im Notfall sogar hochheben kann. Zudem sieht es grandios aus.
Ich wusste nicht, was unterwegs auf uns warten wird, daher habe ich im Vorfeld für die Reise auch einen kleinen Vorrat seiner Lieblingsleckerchen gekauft. Jakob ist kein Hund der gerne spielt, die einzige Motivation für ihn ist fressen. Vielleicht liegt es an seiner Vergangenheit als Straßenhund, vielleicht ist er einfach mehr Labrador als Shar Pei und vielleicht hat er einfach nur Hunger. Neben dem Futterbeutel zum Apportieren, haben wir auch eine Trinkflasche für ihn für Unterwegs gekauft.
Nach unserem Aufenthalt in Mumbai hat Jakob wie im Flug das Rikscha-fahren für sich entdeckt. Er liebt es den Kopf weit herauszustrecken und alle Gerüche in sich aufzusaugen. Mumbai ist meiner Meinung nach kein Ort für Hunde. Schon gar nicht für Hunde wie Jakob, die es gewohnt sind brav an der Leine neben mir zu gehen. Mumbai ist laut, wild und voller Straßenhunde. Sie schlafen auf und unter den Autos und oft sind sie sehr aggressiv.
Mein Ziel war es nicht in Mumbai zu bleiben. Damit es für uns so angenehm wie möglich war haben wir einige Zeit in der Aarey colony verbracht. Die liegt ganz nahe am Sanjay Gandhi Nationalpark. Wir konnten dort schöne Wanderungen vollziehen und Jakob ist voll auf seine Kosten gekommen.
