Blitzeinschlag
Heute schreibe ich über ein Erlebnis, das mich auch aus dem Leben hätte fetzen können. Bei uns ist der Blitz eingeschlagen.
Kerala 2021. Es ist Mai. Der Monsun begann in diesem Jahr früh. Immer wieder schauerte es. Sturzbäche an Wasser flossen vom Dach herunter. Die Palmen bogen sich im Sturm und füllten die Ohren mit ihrem lauten Rauschen.
Ich saß am Schreibtisch und arbeitete völlig vertieft an meinem Macbook. Ich arbeitete an einem Artikel und bemerke das plötzlich heraufgezogene Wetter überhaupt nicht. Will war in der Küche und bereitete das Frühstück vor. Alles war gut, alles war normal ...
und dann passierte es...
Ein lauter Knall. So unglaublich laut. Gleichzeitig hatte ich über das Macbook einen Stromschlag erhalten, der mich mit meinem Stuhl zurückgeworfen hatte. Ich war wie gelähmt, geschockt, habe geweint und geschrien. Will kam sofort herbeigeeilt. Ich zitterte am ganzen Körper. Meine Arme und Beine kribbelten wie verrückt. Ich konnte nicht glauben was passiert war. Der Strom war sofort weg. Die Leuchtstoffröhren und zwei Glühbirnen waren sofort kaputt. Zwei Leuchtstoffröhren sind aus der Halterung von der Wand gesprungen. Eine Lampe ist von der Decke gefallen und beim Durchlauferhitzer waren die Wasserleitungen von der Wand gesprungen. Außerdem ist ein Stück aus der Wand gebrochen, wo die Telefonleitung entlang führte.
Der Elektriker kam am nächsten Tag und meinte, dass der Blitz zwei Kilometer von uns entfernt eingeschlagen wäre. Ich konnte es nicht glauben, denn der laute Knall war gleichzeitig mit dem Schlag eingetreten. Es konnte nicht so gewesen sein. Dennoch glaubten wir ihm und waren einfach froh, dass uns nichts weiter passiert war.
Drei Wochen später stellte sich heraus, dass der Blitz direkt in die Palme hinter unserem Haus eingeschlagen war. Sie hat mittlerweile alle Blätter und alle Kokosnüsse verloren. Ein trauriger Anblick.