Auswandern Teil II - Ankunft in Indien
26.06.2019 - Fliegen mit Air India ist nicht so spektakulär, wie es klingt. Das Flugzeug war mehr oder weniger in Ordnung. Der Platz neben mir war frei. Ich saß am Fenster. Beste Voraussetzungen, um die Nacht einfach durchzuschlafen. Mit dem Opa, der neben mir am Gang saß, war mein Plan im Endeffekt doch nicht so leicht umzusetzen. Er konnte einfach keine für ihn passende Position finden. So rüttelte er die ganze Nacht an der Bank und drehte sich, um schlussendlich wieder so zu sitzen, wie am Anfang. Egal Siebeneinhalb Stunden sind schnell geschafft. Ich bekam vegetarisches Essen serviert, obwohl ich es nicht bestellt hatte und trank meinen Tomatensaft mit Pfeffer und Salz. Alles wie immer.
27.06.2019
Flughafen Indien. Es war ruhig. Die Inder an sich gehen meist sehr langsam. Schnell hatte ich die Passkontrolle erreicht. Dann noch ein Formular ausgefüllt und erzählt, dass ich noch nicht weiß, wann ich wieder nach Hause fliege. Schon war ich drin. Jakob wurde mir zum Gepäckband gebracht. Nach einer kurzen Ewigkeit durch das Warten auf die Koffer, schlurfte ich mit der Riesentransportkiste von Jakob plus Koffer oben drauf und Koffer in der anderen Hand hinter mir zum Tierarzt. Wen wundert es jetzt noch. Sie haben Jakob noch nicht einmal angeschaut. Geschweige denn gelesen was auf den Dokumenten steht. Niemand hat seine Impfungen kontrolliert. Eine Kopie von zwei Papieren und fertig.
Und dann, große Begrüßung! Will, seine Mama und sein bester Freund standen vor dem Flughafen und warteten bereits auf mich.
Mit dem Auto ging es dann durch das Straßenchaos zu unserem gemieteten Bungalow. Erstmal ankommen und mit Jakob raus. Aber wohin raus? Mumbai lässt keinen Platz für schöne Wege. Alle Flächen werden direkt von Menschen belagert und blockiert. Es werden direkt Wellbleche aufgestellt und die Plätze als Eigentum angesehen. So kommt es , dass Fussgänger ständig gezwungen sind auf der Straße zu laufen. Auf einer Straße, die zwar Fahrbahnmarkierungen hat (Warum auch immer), die jedoch so voll von Rikschas, Autos, Bussen und Fahrrädern ist, dass Fußgänger in diesem Wirrwarr schnell untergehen. Alle fahren kreuz und quer. Hupen ist der einzige Weg sich bemerkbar zu machen. Alles zusammen: Es ist sehr voll und sehr laut. Nichts für einen Hund wie Jakob. Von Anfang an haben wir Parks herausgesucht, die wir mit der Rikscha angefahren haben. Wir haben sogar einen Hundepark gefunden, der leider bisher immer leer war, da es einfach ständig wie aus Eimern goss. Scheinbar auch kein Wetter für Inder.
01.07.2019
Der Regen trommelt so laut, dass ich den Donner nach dem Blitz nicht hören kann. Die ganze Nacht hat es geregnet. Ich habe schlecht geschlafen. Gestern Nacht im Park haben die Moskitos meine Füße zerstochen. Ich bin etwas genervt und ich könnte dringend einen vernünftigen Kaffee gebrauchen. Leichter gesagt als getan. Mumbai ist riesig. Die Rikscha-Fahrer wissen manchmal selber nicht genau, wo sie eigentlich sind oder hin müssen und Kaffee trinkt hier keiner. Verdammt. Was für ein Start. Crazy.
